Den Witz mit der Einkaufsliste fand ich super, das muss ich Cornelius lassen. Aber sonst finde ich die Harmonie zwischen Amalia, Cornelius und Vicky etwas seltsam, gerade die zwischen Amalia und Vicky.

Das Gespräch mit dem Vater des Radiomoderators war mir etwas zu lang, denn ich halte den Radiomoderator nach wie vor nicht für verdächtig, und falls der Vater des Radiomoderators wirklich sterben sollte, dann wird das wohl eine Symboltat sein.

Dass der Weihnachtsmann mit seinem Vater hadert, passt für mich eigentlich auch wunderbar zu Wolfram. Dass Dorons und sein Vater schwierig ist, wurde ja schon mehrfach angedeutet, und bei dem kurzen Gespräch auf der Party wurde mehr als klar, dass Wolfram und sein Vater nicht allzu gut miteinander auskommen.

Die ständige Stichelei des Weihnachtsmannes, dass Amalia mit mehreren Männern gleichzeitig geschlafen hat, finde ich übrigens bezeichnend für unsere Gesellschaft. Wenn ein Mann mit vielen Frauen schläft, ist das akzeptiert, schläft eine Frau mit vielen, wird sie gleich als Sch*ampe gesehen.

Tja, und dass Doron und sein Vater verschwunden zu sein scheinen, ist ein interessanter Schluss. Mal schauen, ob die beiden auch ein Vater-Sohn-Wochenende in den Bergen machen oder ob Wolfram sie gekidnappt hat.

Denn Dorons und Wolframs Vater ist das tatsächlich in der Hand des Weihnachtsmannes und dem scheint Prof. Wurlitzers Theorie über die Neuronen überhaupt nicht zu gefallen. Weiteres Indiz auf Wolfram.

Als Prof. Wurlitzer Wolfram und Doron nennt, ist mir noch eine Theorie eingefallen: Wolfram und Doron könnten natürlich auch zusammenarbeiten. Die Frage ist nur, warum? Um den Mord an ihrem unbeliebten Vater als Tat eines Serienkillers zu verschleier!? Ein bisschen viel Aufwand und ein bisschen viel Risiko.

Es ist natürlich auch möglich, dass der Weihnachtsmann blufft und nur mit Prof. Wurlitzer spielt. Aber ich bin nach wie vor überzeugt, dass Wolfram dahinter steckt. Das wäre einfach ein zu großer Zufall, wenn Norman Matt den Erzähler und Wolfram spräche und es keinen Grund dafür gäbe.

Es muss ja auch nicht Doron sein, der damals im Darkroom mit Amalia war. Vielleicht waren Doron und Wolfram ja zusammen im Club unterwegs. Als Doron dann auftaucht, scheint es, als wäre er als Verdächtiger entkräftet. Und dann erzählt Doron von seinem wirklichen Verdacht: Wolfram. Und der war mit im Club!

Als dann auch noch rauskommt, dass Wolframs Wohnung zwangsgeräumt wurde und er bei seinem Vermieter Schulden hat, verdichtet sich das Bild weiter. Er scheint also nicht nur Hartz IV zu beziehen, sondern wirklich in finanziellen Schwierigkeiten zu stecken, wahrscheinlich weil er wegen der 4- kein Abitur hat und keinen Job gefunden hat. Also genaj das, weswegen ich angefangen habe, ihn so stark zu verdächtigen.

Ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht und ob es noch eine krasse Wendung gibt.

Das mit dem Radiomoderator verstehe ich auch nicht. Amalia scheint sich zwar nicht an all ihre Sexualpartner von vor sechs Jahren zu erinnern (bei Drogenmissbrauch vielleicht realistisch?), aber es lässt sich doch vielleicht feststellen, ob der Moderator zu dem Zeitpunkt überhaupt in Berlin war oder so.

Und nur weil Doron den Moderator verdächtigt hat, sollte man die anderen auf der Sexliste nicht vernachlässigen. Zumal ich halt sofort davon ausgegangen bin, dass Doron bezüglich Wolfram etwas ahnt und deshalb so herumgedruckst hat. Das Abklappern der Sexliste hätte ich auch einfach spannender gefunden.

Dass der eigentliche Verdacht von Doron nicht der Moderator sondern Wolfram war, war mir klar. Ich denke das war schon relativ offensichtlich. Also ich fand die Sequenz, wo sie die ganzen Tatorte in dem Freizeitpark entdecken, ja schon irgendwie stark.

Kommt ja wahrscheinlich drauf an, ob man sich zu Höherem berufen fühlt, aber eine 4- in Mathe ist doch kein Grund, warum man keinen Job findet oder? Wenn man natürlich mit Doron oder dem Vater mithalten will, sieht das Ganze schon anders aus.

So, nun ruft also der Weihnachtsmann an bzw. Feli und Wolfram und Doron sind entlastet? Eine eindeutige Auflösung an der Stelle hätte mir gut gefallen.

Die Szene mit Vicky und dem Fleischermesser war zum Schmunzeln.

Viel zu früh würde ich gar nicht mal sagen wegen Benno F. Es sind nur noch 2 Tage. Wenn ich da an meinen True Crime Kalender denke. Aber das erzähle ich in dem anderen Thread.

Aber ich denke auch, dass da noch was kommen kann. Mit den Wurlitzers das muss ja auch was bedeuten. Doron will ins Landhaus fahren und lädt Wolfram mit ein, der gerne zustimmt. Das soll beide sicher auch wieder ins Licht rücken.

Immerhin hat Amalia nun ihre Tochter zurück.

Achso meintest du das @Mikosch373 Ja eigentlich hatte Benno F. auch nicht das Zeug zum Weihnachtsmann. Dafür war er dann glaube ich doch zu weich. Aber es galt 24 Türchen halbwegs spannend zu gestalten. Und es muss ja auch immer mehrere Verdächtige geben. So gehörte er auch zu der Geschichte.

Es muss ja spannend bleiben, aber ich würde an Amalias Stelle meiner Tochter erstmal nicht von der Seite weichen. Die kurze Sequenz mit den Kindern im Schnee fand ich schön.

Denn die Hörenden werden begrüßt von nervigem Kindergeschrei. Danach wird es aber erstmal lustig. Wolfram erschreckt Felizitas in einem Weihnachtsmannkostüm und erklärt das damit, dass er ihr eine Freude machen wollte. Tja, nach so einer Entführung hätte sie sich eigentlich darüber freuen müssen, oder?

Während Wolfram Felizitas mit ins Wohnzimmer nimmt und sie dann Geschenke auspacken lässt, in denen offensichtlich ihre schlafenden Verwandten drin sind - ihren zerstückelten Bruder hätte ich ja cooler gefunden -, äußert Ellenberger gegenüber Zeretzki erste Zweifel bezüglich des Falls.

Unterdessen wachen Amalia und Co. auf und Wolfram gibt sich endgültig als Weihnachtsmann zu erkennen. Er hat Benno F. engagiert, so erklärt sich der Anruf des Weihnachtsmannes bei Wolframs Festnahme. Die Idee mit dem Obdachlosen hätte ich ja besser bzw. weniger konstruiert gefunden.

Wolfram hat Felizitas jedenfalls „vergiftet“ und rückt das Antiserum nicht raus. Nicht, wenn Amalia und Co. ihm nicht ein schönes Weihnachtsfest bescheren. Und während Wolfram sich austobt, informiert Ellenberger Zeretzki, dass Benno F. nicht der Weihnachtsmann sein kann. Denn der Schreibtisch mit dem Manuskript wurde früher verkauft.

Danach wird es bei Amalia & Co. richtig schön ernst. Wolfram zeigt, wie irre er wirklich ist, und verlangt von Doron, dass er sich erschießt. Als er das nicht tut, köpft er Vicky. Und Norman Matt ist wirklich großartig als irrer Weihnachtsmann-Serienkiller. Genau das, worauf ich gehofft habe.

Wie er Doron dazu bringt, Cornelius zu verprügeln, gefällt mir auch sehr. Dieses scheinheilige Getue, dass sich alle wieder versöhnt haben, habe ich Doron sowieso nicht abgenommen. Tja, und als Cornelius offenbart, dass er der wirkliche Vater von Felizitas ist, fällt noch ein Schuss.

Kurz danach dreht Wolfram völlig durch, weil Amalia offenbar tot ist, und ich bekomme wieder genau das, was ich wollte: Dass die Grenze zwischen Wolfram und dem Erzähler verschwimmt. Wieder fällt ein Schuss, Wolfram erschießt sich. Und wir wechseln die Realität, sind plötzlich auf einer Lesung von Wolfram, der alles nur geschrieben hat.

Das nenne ich mal ein perfektes Ende! Ich bin richtig begeistert, wie alles ausgegangen ist! Erstens finde ich es supercool, dass wirklich ordentlich was passiert, das mag ich bei Krimis und Thrillern. Und zweitens bin ich absolut begeistert, weil meine Lieblingstheorie war ist und alles so gekommen ist, wie ich es mir gewünscht habe.

Eigentlich mag ich es ja nicht, wenn sich eine Geschichte am Ende als unwahr herausstellt. Meistens wirkt das einfach nur faul, aber hier ist es perfekt. Weil es sich bis zum ersten Türchen zurückverfolgen lässt und toll erklärt, warum Wolfram Erzähler und Wolfram ist. Wow, was ein Finale!

Insgesamt würde ich dem Adventskalender 9 von 10 Punkten geben. Ich habe das Hören wirklich sehr genossen, die Sprechenden, die Geräusche und die Musik waren großartig und obwohl ich schnell auf den Täter gekommen bin, war mir lange Zeit nicht klar, ob und wie ich recht habe.

Denn es gab sehr viele Verdächtige und das Blatt hat sich immer wieder gewendet, wodurch immer mal wieder eine andere Theorie wahrscheinlicher wurde. Außerdem wurde Wolfram so geschickt in die Geschichte eingeführt, als vermeintlich unwichtiger Nebencharakter, das fand ich super.

Als ich dann gehört habe, dass Norman Matt Erzähler und Wolfram spricht, war mir zwar klar, dass er es einfach sein muss, aber die genauen Zusammenhänge waren noch nicht ganz klar und es wurde auch immer wieder versucht, die Hörenden in die Irre zu führen, was das Ganze interessanter gemacht hat.

Die vielen Cliffhanger haben mir persönlich auch sehr gut gefallen, sie haben meistens ihre Wirkung erzielt und mich gespannt auf das nächste Türchen warten lassen. Negativ fand ich eigentlich nur drei Dinge: Einmal die fehlenden Sympathieträger, da haben wir ja schon drüber gesprochen, einmal die mangelnde Sorge um Felizitas und der Fokus auf Qurin, und einmal die Glaubwürdigkeit der Story.

Dass Amalia im Fall ihrer Tochter ermittelt, ohne eine Spezialeinheit oder eine Psychologin zur Seite gestellt zu bekommen, dass sie so einfach Beruhigungsmittel bekommt, obwohl sie abhängig war, und dass alle sich direkt versöhnen, nachdem Vicky und Cornelius miteinander geschlafen haben und so weiter…

Wobei man das mit der Glaubwürdigkeit auch auf die Tatsache schieben könnte, dass das alles ein Roman von Wolfram war. Aber wie auch immer: Dieser Adventskalender war absolut toll und ich bin sehr froh über die Empfehlung. Wenn Stories of Crime nochmal sowas aufziehen, bin ich wieder dabei!