|
 Wäre eine neue Jugendkrimiserie heute noch möglich?
|
|
|
MihaiEftimin
Ikonenjäger mit Waffenschein
Dabei seit: 26.04.2021
Beiträge: 3.308
Spiel-Beiträge: 119
Herkunft: Westfalen
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Die drei !!!
 |
|
Ich glaube, dass das das Hauptproblem ist: Der "Struggle" zwischen den Generationen.
In DDF "die flüsternde Mumie" ist ja gerade die Schwierigkeit, dass Peter und Hamid nach ihrem angeblichen Diebstahl komplett planlos durch die Hollywood Hills rennen und nur dadurch wissen, wo sie waren, weil Justus am nächsten Tag in der Zeitung über den Diebstahl gelesen hat. Dadurch wusste er ja auch, wo das markierte Fragezeichen ist - und nur darüber konnten sie die Stelle wiederfinden. Heute könnten sie gerade in einer Großstadt wie Los Angeles problemlos per Google Maps (oder einer für die DDF-Bücher erfundenen, lizenzfreien Version davon) herausfinden, wo sie sind.
Mag trivial klingen, aber gerade das fand ich an der Folge immer schon am spannendsten.
Kann man nur noch schwer erzählen, außer alle Anwesenden sind zufällig in 'nem Funkloch. Und Schauplätze dafür dürften relativ begrenzt sein. 
@Myrath Das Gute ist, Bilderdiebstahl geht immer. 
Jedenfalls könnten meine CAJJF problemlos einen aufklären. 
Und der durchschnittliche RBC-ler weiß eh nicht, dass irgendein 08/15-Bösi-McEvil was man unter Umständen beim Bildersammler Erdoğan Gültekin, also dem Vater von Aylin Gültekin, holen will. Bei der Bande weiß eh die Hälfte nicht, wer Eddi und Otto sind, weil TKKG ja doof ist.
Ich glaube aber ohnhin, es gibt nur eine gewisse Menge an Jugendkrimis, die erzählbar sind; dennoch denke ich auch, dass es mit neuen Serien- und -konzepten weiterhin drin ist.
Man muss es halt an die Lebensrealität heutiger Jugendlicher anpassen. Denn das, was die "Altfans" (und dazu zähle ich mich inzwischen auch) mal abgeholt hat, zieht nicht mehr unbedingt. Besagter "Struggle" liegt bei denen, die etwa "Die 3 Senioren" für Altfans wollen, und denen, die lieber was "for a new generation" hätten. Durch einen dummen Zufall liege ich genau dazwischen ...
|
|
|
02.03.2024 12:16
|
|
02.03.2024 12:24
|
|
|
|
|
|
Ich bin auch der Meinung, dass "im Prinzip" nichts dagegen spricht, dass eine neue Serie auch heute noch funktionieren würde.
Die praktischen Probleme sind halt:
Ist die Zielgruppe groß genug, dass sich eine vernünftige Produktion überhaupt lohnt?
Wie setze ich mich gegen die Dinosaurier (TKKG, 5F, ??? etc.), die jeder kennt, durch?
Und auch sonst sind wir wohl ziemlich einer Meinung: Bitte nicht nur "divers", damit eine imaginäre Quote erfüllt wird. Ich würde mich da auch eher an den Erfahrungen der heutigen Kinder orientieren (von der ich - zugegebenermaßen - ziemlich weit weg bin).
Aber ich denke, Kinder biegen sich das auch so zurecht, dass es in ihre Lebenswirklichkeit passt.
Ein Beispiel von mir:
Ich bin in einer mittelgroßen Stadt, in der Mittelschicht aufgewachsen. Ich kann mich nicht erinnern, auf dem Schulhof meines Gymnasiums je eine PoC gesehen zu haben. Sowas kam in meiner Lebenswirklichkeit einfach nicht vor.
So habe ich mir dann Buch-Charaktere eben auch immer "mitteleuropäisch" vorgestellt. Ich erinnere mich noch, dass ich beim 1. Harry-Potter-Film überrascht war, dass Lee Jordan dunkelhäutig ist (die entsprechende Beschreibung muss ich überlesen haben), und Parvati und Padma Patil im Sari zum Weihnachtsball gehen. Vielleicht hätte ein weniger interkulturell unbeleckter aus den Namen schon auf die indische Herkunft geschlossen, für mich war das genau so ein exotischer Vorname wie Lavender oder Neville.
Ich habe mit Vater, Mutter und Schwester in einem Haus gewohnt, ebenso wie die meisten meiner Schulfreundinnen, bei denen ich jemals zu hause war. Insofern ist das mein "default"-Wert, den ich im Kopf habe, sofern nicht explizit ein anderer Familienhintergrund beschrieben wird. Insofern ähneln Gabys oder Klößchens Kinderzimmer in meinem Kopf meinem eigenen, auch wenn Gaby in einer Altstadt-Wohnung und Klößchen in einer Villa wohnt.
Heute trifft das wohl nicht mehr für die überwiegende Mehrheit zu, da würde man bestimmt auch diversifizieren. Das sollte mMn aber nicht darin ausarten, dass jetzt ein Protagonist in so einer Familie angesiedelt wird, einer zwischen den geschiedenen Eltern pendelt, einer sich mit zwei Stieffamilien rumärgert und einer bei seinen beiden Vätern wohnt. Das röche mir wieder zu sehr nach "wir haken eine Liste ab, damit wir auch ausreichend divers sind".
Oder vielleicht sind die Konstellationen so, aber das erfährt man dann im Laufe der Serie, weil der Ärger mit den Stieffamilien in Folge 32 verhandelt wird, und in Folge 53 das Pendeln nervt. Aber die Familienverhältnisse werden nicht in jeder Folge immer erwähnt.
Mit welchen Charakter man sich identifiziert, muss ja auch nicht mit der objektiven "Ähnlichkeit" zusammenhängen.
Ich bin weiblich und war ein sehr faules, unsportliches Kind. Trotzdem hab ich mich beim Lesen eher als Tarzan oder evtl. noch Karl gesehen und weder mit Gaby noch mit Klößchen identifiziert. Hm. 
Soviel zur Besetzung einer neuen Kinderbande.
Für die Handlungen müsste wohl auch einiges in die heutige Wirklichkeit geholt werden. Wochenlange unbegleitete Wanderungen in die Wildnis wären heute wohl noch unrealistischer als sie es "damals" schon waren.
Handys müssen heute auf jeden Fall mitspielen.
Gab es nicht mal eine Serie (ich hab da echt etwas nur noch ganz, ganz hinten im Hinterkopf, kann also nicht mal mehr sagen, ob das eine Buch- oder Fernsehserie war) mit Kinderdetektiven, die über die Welt verstreut waren, sich im Prinzip nie persönlich gesehn haben, aber per Chat internationale Verbrechen aufgeklärt haben?
|
|
|
|
02.03.2024 12:27
|
|
|
|
Dominik
Althexe
Dabei seit: 20.10.2016
Beiträge: 2.976
Spiel-Beiträge: 384
Herkunft: Hessen
1. Experte: Benjamin Blümchen
2. Experte: Die drei ???
3. Experte: Kira Kolumna
|
|
Ich denke, das würde funktionieren. Gute Bücher, gute Produktion und etwas Geld für Marketing würden das schon hinkriegen. Es ist natürlich schon viel erzählt worden im Krimi-Bereich. Aber mit etwas Fantasie geht das schon.
__________________
Dominik
"Eigentlich sind alle Tage wundervoll. Bis auf die, die nicht ganz so wundervoll sind. Aber die sind auch wundervoll." - Benjamin Blümchen
|
|
|
|
02.03.2024 12:37
|
|
|
|
Myrath
Bösi McEvil
Dabei seit: 02.08.2022
Beiträge: 3.599
Spiel-Beiträge: 205
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
|
|
| Zitat von MihaiEftimin: | | ...Bildersammler Erdoğan Gültekin, also dem Vater von Aylin Gültekin... |
I love this sh*t already 
| Zitat von MihaiEftimin: | | In DDF "die flüsternde Mumie" ist ja gerade die Schwierigkeit, dass Peter und Hamid nach ihrem angeblichen Diebstahl komplett planlos durch die Hollywood Hills rennen und nur dadurch wissen, wo sie waren, weil Justus am nächsten Tag in der Zeitung über den Diebstahl gelesen hat. Dadurch wusste er ja auch, wo das markierte Fragezeichen ist - und nur darüber konnten sie die Stelle wiederfinden. Heute könnten sie gerade in einer Großstadt wie Los Angeles problemlos per Google Maps (oder einer für die DDF-Bücher erfundenen, lizenzfreien Version davon) herausfinden, wo sie sind. |
Exakt, das meinte ich damit, dass manche Sache nicht mehr so funktionieren. Gerade das macht für mich auch den Reiz an dieser Folge aus... fast foward: Ein Kind ist 2010 geboren, hört die Folge heute und denkt sich "Häh? Was soll denn daran spannend sein?"
Jetzt das Paradoxon: Einerseits hat das Kind recht; aus seiner Lebensrealität wäre das eine lahme Idee. Andererseits haben die Altfans recht: Aus IHRER Lebensrealität war das eine tolle Idee.
Wenn man blöd ist und auf der RBC seine Zeit verbracht hat ( 
), kann man dann endlos darüber diskutieren, ob man nun als kleiner Hosenmatz recht hat, weil heute ja heute ist oder ob man als alter Saftsack recht hat, weil früher ja früher war 🤣
Transferleistung: Die Alten kapieren, dass die Zeit sich weitergedreht hat und die Jungen kapieren, dass auch ihre Zeit sich weiterdrehen wird und das keine davon einen dauerhaften Anspruch auf ewige Gültigkeit hat
Der Faden, der beides verbindet, wären dann gute Geschichten. Und die zu erkennen, kann in jedem Alter und in jedem Erfahrungshorizont gelingen. Zumindest haben wir früher auch Western geguckt ohne uns zu fragen, warum die Cowboys nicht einfach mit dem Indianderstamm telefonieren, anstatt immer selbst hinzureiten
Andersherum sollte man auch nicht mit Schnappatmung vom Stuhl kippen, nur weil man nicht immer genau die gleiche Geschichte neu erzählt bekommt
| Zitat von Peters_kl._Schwester: | | Ich bin auch der Meinung, dass "im Prinzip" nichts dagegen spricht, dass eine neue Serie auch heute noch funktionieren würde. |
Denke ich, trotz allem, auch 
| Zitat von Peters_kl._Schwester: |
Ich bin in einer mittelgroßen Stadt, in der Mittelschicht aufgewachsen. Ich kann mich nicht erinnern, auf dem Schulhof meines Gymnasiums je eine PoC gesehen zu haben. |
Richtig. Und dann ist die Frage: Soll man über das schreiben, was man kennt, oder über das, was andere gerne hätten?
Ich bin in jedem Fall dafür, im realistischen Umfeld auch realistisch zu bleiben. Wenn man natürlich Fantasy schreibt, kann man machen, was man möchte. Das ist Erwägungssache.
| Zitat von Peters_kl._Schwester: | | Gab es nicht mal eine Serie (ich hab da echt etwas nur noch ganz, ganz hinten im Hinterkopf, kann also nicht mal mehr sagen, ob das eine Buch- oder Fernsehserie war) mit Kinderdetektiven, die über die Welt verstreut waren, sich im Prinzip nie persönlich gesehn haben, aber per Chat internationale Verbrechen aufgeklärt haben? |
So eine Idee hatte ich auch mal, ich weiß aber auch nicht, ob es das schon gab. Auf jeden Fall ein guter Ansatz, finde ich
| Zitat von Peters_kl._Schwester: | | Wochenlange unbegleitete Wanderungen in die Wildnis wären heute wohl noch unrealistischer als sie es "damals" schon waren. |
Wochenlang natürlich nicht, aber von einem bis zu zwei Tagen war unter günstigen Umständen durchaus was zu machen. Natürlich auch je nachdem, wo man gewohnt hat. Und das noch in den 80ern. Und wenn man daran denkt, wann die FF-Bücher geschrieben wurden, ist es auf einmal wesentlich weniger unrealistisch. (Wenngleich auch nicht die Regel, ein bisschen künstlerische Freiheit darf es ja auch geben).
|
|
|
|
02.03.2024 12:59
|
|
|
02.03.2024 13:03
|
|
|
|
marcm200
3f
Dabei seit: 23.07.2022
Beiträge: 1.134
Spiel-Beiträge: 72
2. Experte: TKKG
|
|
| Zitat von Myrath: | Zumindest haben wir früher auch Western geguckt ohne uns zu fragen, warum die Cowboys nicht einfach mit dem Indianderstamm telefonieren, anstatt immer selbst hinzureiten
|
Schönes Beispiel!
| Zitat von Myrath: | | (Anmerkung nebenbei: Schon früher gab es starke weibliche Figuren; siehe Locke oder siehe die Karate-Dame beim Schlosstrio, deren Name mir gerade entfallen ist). |
Die Karate-Lady hieß Michaela, Ela genannt, und kann (auch?) Judo
(zumindest lt Folge 2)
| Zitat von Peters_kl._Schwester: | | Gab es nicht mal eine Serie (ich hab da echt etwas nur noch ganz, ganz hinten im Hinterkopf, kann also nicht mal mehr sagen, ob das eine Buch- oder Fernsehserie war) mit Kinderdetektiven, die über die Welt verstreut waren, sich im Prinzip nie persönlich gesehn haben, aber per Chat internationale Verbrechen aufgeklärt haben? |
Ich glaube, das war eine Buchserie mit dem Titel "Die Internet-Detektive".
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich ein paar dieser Bücher Anfang der 2000er mal gelesen. Die Kapitel begannen oder hatten Chat-Einträge der Protagonisten aus Kanada, Amerika und Australien.
Diese Chatunterhaltung fand ich aber schwer zu lesen. Ob man so etwas, interessant gemacht, in Hörspielen umsetzen könnte?
Und es wäre bestimmt mal ein interessantes Projekt, Tkkg oder ??? daraufhin zu untersuchen, welche Fälle man heute noch mit Änderungen als "reloaded" verwenden könnte.
|
|
|
|
02.03.2024 14:30
|
|
|
|
MihaiEftimin
Ikonenjäger mit Waffenschein
Dabei seit: 26.04.2021
Beiträge: 3.308
Spiel-Beiträge: 119
Herkunft: Westfalen
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Die drei !!!
|
|
@Peters_kl._Schwester Da kommen wir offensichtlich aus sehr unterschiedlichen Gegenden. Ich bin ja selber Deutscher mit Migrationshintergrund, und mit Leuten mit Wurzeln in der Türkei, der Ex-SU, Ex-YU, dem Iran, arabischen Ländern, Ostasien und Lateinamerika aufzuwachsen, war für mich normal. Mein Umfeld war immer stark international geprägt, und für meinen Alltag ist es bis heute nützlich, die eine oder andere Fremdsprache zu können ...
Dabei bin ich selbst aus der Mittelschicht. Ein Bekannter von mir lebt allerdings zusammen mit seinen Eltern, seiner Schwester und seinen Haustieren in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. Im zehnten Stock eines Plattenbaus mit einem Aufzug, dessen Benutzung ich definitiv nicht empfehlen würde. Gut, das ist halt das, was man in Osteuropa so als Mittelschicht bezeichnet.
@Myrath Verdammt, meine Ideen für eine neue Serie häufen sich, und sie werden auch noch für gut befunden ...
Für CAJJF jetzt?
Ja, ich komme da mit meinem Baujahr 1993 in eine komische Zwischengeneration.
Ich kenne aus meiner eigenen Jugend eine Zeit sowohl mit, als auch ohne Handys. Aber durch die Prärie zu reiten, war schon zu meiner Zeit unüblich (also doch, aber mehr aus Freizeitgründen, weniger aus Mangel an Alternativen zur Fortbewegung.
).
Die Frage wäre: Wenn ich problemlos May, Lindgren und Kästner lesen konnte, warum sollte das ein Dötz oder eine Trine aus dem Geburtsjahrgang 2010 nicht mehr können? Zumal ich mir sehr sicher bin, viele von ihnen können auch mit dem einen oder anderen Western was anfangen.
Das hab ich mich schon in meiner aktiven Blödmannzeit in einem schwarzen Forum gefragt ...
Aber ja, die "flüsternde Mumie" nenne ich nicht ohne Grund. Handys gab es auch schon, als ich Kind war (wenn auch nicht die schnieken mit zahllosen Apps), und dennoch fand ich ebendiesen Part spannend. Was man natürlich hierbei fragen muss: Mochte ich die Classics, WEIL sie aus der Vergangenheit waren, oder OBWOHL sie aus der Vergangenheit waren? Meine Selbsteinschätzung dazu würde zu ersterer Antwort tendieren ... generell denke ich aber ohnehin, Geschichten können gut funktionieren, egal aus welcher Zeit sie stammen oder in welcher sie spielen (und das kann auch die Zukunft sein, oder wundern sich 15-Jährige darüber, dass es bei Star Trek einen Antrieb mit Überlichtgeschwindigkeit gibt?). Sie müssen halt einfach GUT sein.
|
|
|
|
02.03.2024 16:03
|
|
|
|
Murphy
Nanu, warum steht hier kein Text?
Dabei seit: 21.04.2021
Beiträge: 2.973
Spiel-Beiträge: 38
1. Experte: TKKG
2. Experte: Die drei ???
|
|
Ich habe auch eine Idee:
Veronika, Oskar, Thomas, Zoe und Elisabeth planen eine Jugenddetektivbande zu gründen. Beim Gruppennamen beschließen sie ein Akronym zu kreieren aus dem jeweils ersten Buchstaben ihrer Vornamen.
__________________
Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!
Romeo und Julia treffen sich. Julia fragt Romeo: "Was machen wir heute Abend?"
Darauf antwortet Romeo: "Ich richte mich nach dir!"
|
|
|
|
02.03.2024 16:46
|
|
|
|
Myrath
Bösi McEvil
Dabei seit: 02.08.2022
Beiträge: 3.599
Spiel-Beiträge: 205
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
|
|
| Zitat von marcm200: |
Die Karate-Lady hieß Michaela, Ela genannt, und kann (auch?) Judo
|
Richtig, thx
| Zitat von MihaiEftimin: | | Verdammt, meine Ideen für eine neue Serie häufen sich, und sie werden auch noch für gut befunden ...
|
Veflixte Zwickmühle, was macht man da nur?
| Zitat von MihaiEftimin: |
Die Frage wäre: Wenn ich problemlos May, Lindgren und Kästner lesen konnte, warum sollte das ein Dötz oder eine Trine aus dem Geburtsjahrgang 2010 nicht mehr können? Zumal ich mir sehr sicher bin, viele von ihnen können auch mit dem einen oder anderen Western was anfangen.
|
Natürlich können sie. Es sei denn, man nimmt ihnen all die alten Sachen weg und erzählt ihnen überall, dass diese schlecht wären
Aber es gibt sicher auch ein paar Spezis, die wirklich nix mehr kapieren, was sich von heutigen Gegebenheiten unterscheidet. Hat vielleicht auch wieder was mit der Umgebung zu tun. Manche Leute denken ja, Hühnereier werden in Fabriken hergestellt... 
| Zitat von MihaiEftimin: | | Das hab ich mich schon in meiner aktiven Blödmannzeit in einem schwarzen Forum gefragt ... |
| Zitat von MihaiEftimin: | | Was man natürlich hierbei fragen muss: Mochte ich die Classics, WEIL sie aus der Vergangenheit waren, oder OBWOHL sie aus der Vergangenheit waren? Meine Selbsteinschätzung dazu würde zu ersterer Antwort tendieren ... |
Ja, bei mir auch. Vielleicht liegt es wirklich daran, ob man als Kind denkt: Vergangenheit = BÄH oder Vergangenheit = interessant. Wobei ich mir bei einem Kind da wirklich keine Gründe für eine Voreingenommenheit vorstellen könnte, die NICHT von Erwachsenen vorgebetet wurden...
| Zitat von MihaiEftimin: | | ...generell denke ich aber ohnehin, Geschichten können gut funktionieren, egal aus welcher Zeit sie stammen oder in welcher sie spielen... |
Ganz genau. Messen muss man das Funktionieren aber am Zeitrahmen der Entstehung. Voilá, da sind wir wieder beim Thema der "nachträglichen Anpassungen" 
Dann sollte man doch lieber neue Geschichten schreiben und den zeitlosen Kern der alten weitertragen. Und den alten ihren rechtmäßigen Platz in ihrer Zeit lassen.
|
|
|
|
02.03.2024 16:52
|
|
|
02.03.2024 16:54
|
|
|
|
MihaiEftimin
Ikonenjäger mit Waffenschein
Dabei seit: 26.04.2021
Beiträge: 3.308
Spiel-Beiträge: 119
Herkunft: Westfalen
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Die drei !!!
|
|
| Zitat von Murphy: | Ich habe auch eine Idee:
Veronika, Oskar, Thomas, Zoe und Elisabeth planen eine Jugenddetektivbande zu gründen. Beim Gruppennamen beschließen sie ein Akronym zu kreieren aus dem jeweils ersten Buchstaben ihrer Vornamen.
|
Dann lieber Hannah, Ulf, Ronja und Erich.
Naja gut, wir sind uns einig, dass wir den Namen lieber lang lassen.
|
|
|
|
02.03.2024 16:54
|
|
|
|
Myrath
Bösi McEvil
Dabei seit: 02.08.2022
Beiträge: 3.599
Spiel-Beiträge: 205
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
|
|
|
|
|
02.03.2024 17:01
|
|
|
|
Holger
er/ihn
Dabei seit: 21.02.2016
Beiträge: 2.043
Spiel-Beiträge: 229
1. Experte: TKKG
2. Experte: Die drei ???
3. Experte: Lady Bedfort
|
|
Erinnert mich an den Arbeitstitel von "Verliebt in Berlin": "Alles nur aus Liebe" (AnaL)
|
|
|
|
02.03.2024 17:21
|
|
|
|
MihaiEftimin
Ikonenjäger mit Waffenschein
Dabei seit: 26.04.2021
Beiträge: 3.308
Spiel-Beiträge: 119
Herkunft: Westfalen
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Die drei !!!
|
|
Okay, offenbar verwechseln wir hier gerade das Paradies mit pr0gramm ...
Naja, was auch immer, fahren wir halt die A7 hoch und biegen in PLZ 29693 ab.
|
|
|
|
02.03.2024 19:37
|
|
|
|
Myrath
Bösi McEvil
Dabei seit: 02.08.2022
Beiträge: 3.599
Spiel-Beiträge: 205
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
|
|
|
|
|
03.03.2024 19:28
|
|
|
|
|
|
| Zitat von MihaiEftimin: | | Da kommen wir offensichtlich aus sehr unterschiedlichen Gegenden. |
Muss wohl so sein. Und dann trennt uns halt auch noch eine halbe Generation (ich bin Jahrgang 1977).
| Zitat von Myrath: | | Und dann ist die Frage: Soll man über das schreiben, was man kennt, oder über das, was andere gerne hätten? |
Kommen daher evtl. die oft geschmähten Klischees/Stereotype? Dass Autoren meinen (oder vom Verlag genötigt werden), über Themen schreiben zu müssen, zu denen sie keinen Bezug haben? Dann reproduziert man eben das, was man so allgemein darüber hört, wird dann schon nicht falsch sein...
Gute Autoren mit genügend Fantasie können mit ein bisschen Recherche-Arbeit sicherlich auch spannende Geschichten jenseits des Klischees erzählen, aber da ist dann wieder die Frage wieviel Aufwand gewünscht (und im Zweifel auch bezahlt) wird.
|
|
|
|
05.03.2024 10:38
|
|
|
|
MihaiEftimin
Ikonenjäger mit Waffenschein
Dabei seit: 26.04.2021
Beiträge: 3.308
Spiel-Beiträge: 119
Herkunft: Westfalen
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Die drei !!!
|
|
Ja gut, in der Zeit ist halt einiges passiert; ihr hattet zu den "Gastarbeiterkindern" wohl auch einfach deutlich weniger Bezug.
Und ja, @Peters_kl._Schwester, @Myrath, ich glaube sogar FEST, dass Klischees dieser Art oft auf die Feder von Leuten zurückzuführen sind, die über etwas schreiben, das außerhalb ihres Lebensumfeldes liegt. Berüchtigtes Beispiel: Slash-Fanfictions (also Fanfiction, in denen explizit Romanzen und mehr zwischen homosexuellen Paaren vorkommen). Da ich selbst aus der Fanfiction-Szene komme, durfte ich mir davon auch schon so einiges gönnen und tat das immer eher ungern. Nicht weil ich was dagegen hätte, dass ebenjene Figuren dort vorkommen, sondern weil auf MyFF & Co. sehr viele Geschichten von Leuten, meist weiblich, im Alter von 13 oder 14 Jahren kommen, zumeist nur wenige LGBT+ kennen, da sich ihre betroffenen Altersgenossen meist noch nicht geoutet haben. Da entsteht diese Art von Geschichten eher aus der Faszination des Unbekannten heraus - und dementsprechend klischeebehaftet und realitätsfern lesen sie sich dann halt auch. Da lasen sich die Slashs von einer Bekannten von mir, die Mitte 20 war, doch sehr erfrischend, da sie halt einfach wusste, was sie tat.
(Wohlgemerkt, das ist meine Erfahrung aus der Zeit um 2010 herum. Vielleicht hat sich das aufgrund verstärkter Aufklärung zu der Thematik inzwischen etwas gewandelt?)
Und so ist es halt mit allem Anderen auch. Leute wollen mehr Geschichten über Migranten aus (beispielsweise) Nordafrika? Fein, aber wenn der Autor über deren Kultur und Lebensumfeld kaum etwas weiß, der Verlag das aber UNBEDINGT haben will (Zeit für eingehende Recherche besteht da auch nicht immer, je nachdem, wie der Verlag den Abgabetermin festlegt), kann da zwangsweise nur etwas Inakkurates bei rumkommen.
Oder schreib mal als Deutscher eine Geschichte über drei Jungdetektive aus Kalifornien.
Die in Post-Crimebusters-DDF-Bänden auffindbaren kulturellen Schnitzer und sonstige Landeskundefehler sind schier unzählbar ... und hier reden wir nicht mal von einem aus mittel-/westeuropäischer Sicht besonders exotischen Land.
Da müssen wir uns also schon fragen: Möchtet ihr lieber möglichst diversifizierte Charaktere, die dafür aber Klischees erfüllen, oder lieber akkurate Darstellungen von Menschen, die der Autor aus seinem Umfeld kennt? Es muss sich nicht immer beißen, aber kann durchaus.
|
|
|
|
05.03.2024 13:42
|
|
|
05.03.2024 13:58
|
|
|
|
Myrath
Bösi McEvil
Dabei seit: 02.08.2022
Beiträge: 3.599
Spiel-Beiträge: 205
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Fünf Freunde
|
|
Ich möchte, dass Leute Geschichten erzählen, die sie erzählen wollen und die erzählt WERDEN wollen. Nicht solche, die erzählt werden SOLLTEN. Und ich möchte, dass sie sie so erzählen dürfen, wie sie es für richtig halten. Nicht, wie andere es vorgeben.
Das ist eigentlich alles
|
|
|
|
05.03.2024 18:02
|
|
|
05.03.2024 18:03
|
|
|
|
MihaiEftimin
Ikonenjäger mit Waffenschein
Dabei seit: 26.04.2021
Beiträge: 3.308
Spiel-Beiträge: 119
Herkunft: Westfalen
1. Experte: Die drei ???
2. Experte: TKKG
3. Experte: Die drei !!!
|
|
| Zitat von Myrath: | Ich möchte, dass Leute Geschichten erzählen, die sie erzählen wollen und die erzählt WERDEN wollen. Nicht solche, die erzählt werden SOLLTEN. Und ich möchte, dass sie sie so erzählen dürfen, wie sie es für richtig halten. Nicht, wie andere es vorgeben.
Das ist eigentlich alles
|
Kurz gesagt, was ich wieder unnötig lang gemacht hab ...
|
|
|
|
05.03.2024 20:23
|
|
|
|
Chantal-Marie
Althexe
Dabei seit: 01.02.2022
Beiträge: 2.807
Spiel-Beiträge: 39
Herkunft: Kiel
1. Experte: Bibi Blocksberg
2. Experte: Bibi und Tina
3. Experte: Die drei !!!
|
|
| Zitat von MihaiEftimin: | | Da müssen wir uns also schon fragen: Möchtet ihr lieber möglichst diversifizierte Charaktere, die dafür aber Klischees erfüllen, oder lieber akkurate Darstellungen von Menschen, die der Autor aus seinem Umfeld kennt? Es muss sich nicht immer beißen, aber kann durchaus. |
Ich möchte, dass verschiedene Menschen gesehen werden und dass diese Diskussion irgendwann nicht mehr nötig ist. Eine Geschichte, in der ein Freundeskreis nur aus Menschen ohne Migrationshintergrund besteht kann genauso realistisch sein, wie eine gemischte Gruppe oder eine Gruppe mit Menschen, die alle einen Migrationshintergrund haben.
Auch dürfen Menschen Klischees erfüllen, genauso wie sie fernab von Klischees existieren dürfen.
Auf struktureller Ebene, wenn man sich die gesamte Medienlandschaft anguckt wird Diversität aber nicht gelebt und das ist ziemlich unrealistisch. Man hat eine weiße genormte Person, die überall ist und mit Glück wird aus dieser genormten Person eine Schwarze, dicke, muslimische oder lesbische Person (lässt sich alles beliebig austauschen) und das oft nur für die Quote. Aus den Klischees wird dabei meistens nicht ausgebrochen. Außerdem gibt es oft nur den Schwulen, den Araber usw., aber niemanden, der mehrfach marginalisiert ist.
Was ich damit sagen möchte ist, dass es nicht auf die einzelne Geschichte oder Serie ankommt, sondern ums Gesamte. Würden Menschen nicht diskriminiert werden aufgrund irgendwelcher Merkmale, nicht nichtsichtbar in den Medien sein und nicht immer nur da sein, um ein Klischee und eine Quote zu erfüllen, müsste nicht über das Thema diskutiert werden, denn dann ist es egal, welche Gruppenzusammenstellung an Charakteren in den Geschichten herrscht.
Ich selbst bin von mehreren Diskriminierungsformen betroffen und wünsche mir mehr Sichtbarkeit in den Medien, aber nicht so, wie es aktuell läuft, da wir gefühlt oft nur ausgenutzt werden, um das Bild der Diversität aufrechtzuerhalten.
|
|
|
|
06.03.2024 17:39
|
|
|
|
|
| |
