Okay, was ist Trash? Hier meine subjektive Antwort:

Eine schlechte Geschichte ist eine schlechte Geschichte. Man merkt, da wurde etwas gewollt und nicht gekonnt.

Trash wiederum wollte nix und konnte nix Macht aber gleichzeitig Spaß, weil entweder eine gewisse Selbstironie dabei ist, oder weil aus Zufall doch etwas funktioniert hat.

Man fällt irgendwie doch immer wieder auf den Satz zurück: "Für das, was es sein will, ist es gut"

Aber näher im Detail kann ich es auch nicht erklären 😁

Zitat von Mangobanane:

Für mich sind das in erster Linie die Folgen 105, 114, 143 und 212. An und sich wirkt allerdings bereits der 90er Block ziemlich trashig.

Ja, die vier genannten Folgen bilden für mich zusammen die Trash-Tetralogie.

Trash ist für mich generell eine Selbstparodie. Man merkt, dass der Autor sich nicht zu ernstnimmt und, sofern das nicht zu oft vorkommt, eine Geschichte auch mit einem lachenden Auge schreiben kann. Wie das beim Leser/Hörer letztendlich ankommt, ist natürlich wieder eine andere Baustelle, aber es kann funktionieren, wenn man selbst mit einer gewissen Ironie herangeht und kein Meisterwerk erwartet.

Nun ist ein gewisser Trashfaktor natürlich in der Serie endemisch; bereits die Aktion mit Jokel und seinem weltumspannenden Vernichtungsmittel im "Mörder aus dem Schauerwald" kann als Trash-Element betrachtet werden, insbesondere, wenn man das Buch kennt. So mancher sieht schon Tarzans vorgetäuschten Anfall von Wahnsinn am Ende vom "Geiseldrama" als Trash. Vergessen wir auch nicht die Roboterkillerbraut am Ende von "Spuk aus dem Jenseits". Wie man die jeweilige Folge in ihrer Gesamtheit bewertet, ist natürlich absolut subjektiv. Bei "Blindgänger im Villenviertel" z.B. merkt man aber, dass die Folge zu ernstgemeint ist, um als Trash durchzugehen, aber gleichzeitig auch zu unschlüssig und zudem konträr zur Charakterzeichnung des Werkskanons, weshalb ich persönlich sie sehr eindeutig einfach nur als schlecht ansehe - da möchte man fast meinen, sie sei einfach absichtlich schlecht geschrieben (in der Fanfiction-Szene spräche man hier von "Badfic"), und hofft insgeheim wider besseres Wissen, es sei besagte Form von Selbstparodie.

Kann mich eine trashige Geschichte gut unterhalten? An sich ja.

Kann mich eine von jedweder Logik befreite Geschichte unterhalten, wenn sie dennoch kohärent und vielleicht sogar mit einem gewissen Witz garniert ist? An sich ja.

Kann mich eine Geschichte unterhalten, die jedweder Kohärenz entbehrt und mich die mir bekannten Charaktere nicht mehr wiedererkennen lässt? Vielleicht beim ersten Hören, aber ansonsten nein, das kann ich auch nicht mehr als Trash durchgehen lassen.