Hat etwas länger gedauert, aber bin mit allen bis jetzt erschienenen Folgen durch.
"Folge 14: Der Pestkeller" ab hier SPOILER
Ich fand sie gut, besonders das Ende, leider etwas vorhersehbar da es kaum Verdächtige gab und der wohltätige Adlige auch so immer der erste Verdächtige ist.
Menschen bis auf die Knochen abnagen zu lassen um von einem anderen Verbrechen abzulenken ist extrem übertrieben aber dafür war es nicht langweilig und trotz Mycroft B-Plot auch keine wirre Folge.
Ein bisschen mehr Grusel tut der Serie auch gut.
Holmes als Obdachloser Harry war schön, er hätte da ruhig noch dicker auftragen können.
Sarah ist halt mal wieder unnötig, aber diesmal hab ich tatsächlich bei "OMNOMNOM!" am Schluss schmunzeln müssen, deshalb ist das wahrscheinlich meine liebste Folge mit ihr.
"Folge 15: Der König der Nacht" ab hier SPOILER
Ein komplexer Fall, mir gefällt hier besonders Santiago Ziesmer in Gestalt von Mr Chuckles, hätte ihn gerne für weitere Folgen behalten und "entkommen" lassen.
Auch die Szene mit der bleichen Hand die aus dem Loch erscheint und schießt war sehr gut inszeniert, man hat das Gefühl Sherlock entkommt hier jedesmal nur knapp dem Tod.
Eine wilde Jagd, viele Morde, auch die Nebencharaktere wie der Vogelschütze sind gelungen.
Würde mich freuen wenn es mehr in diese Richtung gehen würde mit der Serie.
"Folge 16: Die unheimlichen Bilder" ab hier SPOILER
Es fängt spannend an mit der gruseligen Atmosphäre im Haus, dem geheimnisvollen Beobachter - falls dort überhaupt jemand war, es gibt schließlich keinen weiteren Ausgang.
Das Konzept mit den zerstörten Gesichtern der Figuren in den Gemälden find ich auch für sich schon gruselig. Dann zum Höhepunkt die grausige Stimme am Telefon, die rasanten Morde.
Nach hinten hin flacht die Folge spürbar ab, man hat auch das Gefühl Sherlock interagiert gar nicht so richtig mit den Nebencharakteren außer der Vermieterin und eben dem Auftraggeber findet das alles ohne ihn statt. Watson ist hier gar nicht wirklich mit von der Partie.
Leider gefällt mir auch die Auflösung nicht so sehr, zum einen hatten wir das schon in einer vorherigen Folge die noch gar nicht lange her ist, zum anderen war es da ein großer Showdown.
Hier geht es eher in einem ruhigen, deprimierenden Ende auf.
"Folge 17: Der siebenzackige Stern" ab hier SPOILER
Ich weiß nicht was ich davon halten soll, aber von Vorne.
Die Folge fängt wirklich gut an, mit dem Sprecher von Jay Lawrence aus Point Whitmark als Gefängniswärter und einer schönen Atmosphäre in demselben.
Auch das Konzept ist spannend, warum möchte der Gefangene unbedingt in die Zelle zurück?
Jemand wird durch einen Elektroschock getötet, scheinbar aus dem Nichts, da ist der titelgebende Stern aber.. hä? Wie hängt das zusammen? (am Ende erfahren wir das dort ein Draht hing und eigentlich nur ein kleines Britzeln und kein Mord geplant war, ups).
Der Stern ist gleichzeitig ein Schlüssel, gut.
Dann... verliert sich die Folge.
Plötzlich haben wir da diese Geschichte um Kapitän Shark und einen hohen Herrn Farquaad (die Namen sind auch wirklich ein Schwachpunkt, wir sind hier nicht bei den Fünf Freunden. Vermute mal die Shrek Referenz war beabsichtigt aber ich find es passt einfach nicht zur Serie).
Santiago Ziesmer ist wieder dabei, das ist gut. Hätte ihn auch gern als bleibenden Nebencharakter.
"Der Mann namens Hemingway, der den Alpha-Stern bei sich trug"
Es wäre sooo gut gewesen wenn man diese ganzen Stern-Männer weit vorher kennengelernt hätte und sie am Ende nach und nach enthüllt werden.
Teilweise sind zum Ende hin die Musiken zu laut im Vergleich zu den Sprechern.
Schade ist auch, dass es um eine politische Verschwörung mit Agenten geht, aber Mycroft keine Rolle spielt. Der Twist am Ende mit dem Sohn von Farquard ist gut, aber auch da wäre ein kleiner Teaser vorher schön gewesen. Das Geheimnis hat mich eher enttäuscht.
Immerhin gibt es einen großen Showdown am Ende, den ich in der vorherigen Folge vermisst hab.
"Folge 18: Blutige Juwelen" ab hier SPOILER
Eine grundsolide Folge, wie ein Peitschenhieb nach der letzten.
Lestrade kommt nicht nur vor, sondern wir erleben ihn auch kurz bei seinen Anfängen als Polizist unter dem erfahrenen Chief Potter.
Der Sprecher für Potter ist grundsätzlich gut gewählt, spoilt aber m.M.n. zusammen mit der bedrohlichen Musik die ihn bei jeder Zeile begleitet, auch später noch, sofort den "Twist" der Handlung.
Was sehr schade ist, denn ansonsten gibt es praktisch nichts auszusetzen bis auf ein paar Kleinigkeiten.
Die Stimmung ist da nach dem Mord, man hat das Gefühl Sherlock ist persönlich betroffen.
Gegen Collins spricht eigentlich nichts, er wirkte auf mich sehr vertrauenswürdig.
Die Ermordung der zwei Komplizen hätte ruhig noch ein Stück dramatischer inszeniert werden können, mit berstendem Fensterglas und mehr Schreien.
Mr Murray hätte vorher vorgestellt werden müssen, am besten noch in der Rückblende mit dem jungen Lestrade (das ist ein beständiges Problem in der Serie für mich, ein bisschen muss man den Hörer schon mitraten lassen und es sorgt auch für einen flüssigeren Handlungsverlauf, in dem man nicht gezwungen ist am Ende zu viele neue Charaktere vorzustellen).
Es endet mit einem tollen Finale, dass er mit "Sie waren immer wie ein Sohn für mich, Lestrade." den Armen zwingt ihn zu erschießen, war klasse!
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Hörspielempfehlung: Holmes & Watson Mysteries/Lost Cases