Benjamin Blümchen 031 – als Feuerwehrmann
„Ich ernähre mich am liebsten von Heu, Zuckerstückchen und Pizza. Fleisch mag ich nicht besonders.“
„Sind Sie sicher? Sie mögen keine Feuerwehrmänner?“
„Bin ich ganz sicher. Jedenfalls nicht zum Essen. Schon wegen der Helme nicht. Die kratzen immer so im Hals.“
Das ist zwar auch eine Kassette aus der Kindheit, allerdings eine von denen, an die ich mich am wenigsten erinnern kann und ich kann echt nicht sagen, warum das so ist, das Thema ist nicht uninteressant und ich glaube nicht, dass ich die Folge nicht mochte. Umso gespannter bin ich darauf, wie sie mir heute gefällt.
Die Folge hat einen wunderschönen Start mit der Blaskapelle, die von Benjamin und Otto beobachtet wird, das macht direkt Laune. Der Erzähler macht wieder einen Rückschritt und wechselt wieder in den „Was für ein Lebewesen ist Benjamin?“-Modus – dachte, das wäre inzwischen ad acta gelegt…
Benjamins Töröö ist hier ja mal richtig krass schlimm

Otto teasert schon mal Folge 127 an (Danke für nichts!) und Karla ist auch schon ganz beschwingt.
Richtig grandios, wie Karla offenlegt, dass eine Zeitung mehr schlechte Nachrichten braucht und sie keine Lust auf Berichte über Blaskapellen im Zoo hat – es kommen noch Zeiten, da findet sie es schon toll, dass Stella schwimmen lernt…
„Wer geht schon zur Feuerwehr? Freiwillig?“ – Das ist aber ein fieses Wortspiel
Dass Karl nur wegen Benjamin im Zoo ist, ist halt historisch mal wieder Quatsch, denn Karl war schon vorher da, aber man wird sich bestimmt damit rausreden können, dass er das nur sagt, um Benjamin zufriedenzustellen
„Hör um Himmels Willen auf, so höflich zu sein!“ – Echt mal, bitte lieber ruppig und gemein
Benjamins Frühstück ist interessant – Grapefruitsaft? Okay… mag ich nicht
Die Überschrift des Zeitungsartikels und die Telefonnummer werden sehr amüsant vorgetragen.
Nachdem wieder mal die Tür von Herrn Tierlieb dran glauben musste und der Zoodirektor hier fast schon als Wüterich durchgeht (sich aber gerade noch so rettet, indem er sagt, dass er Benjamin nicht böse sein kann), läuft das Telefonat zwischen Brandrat Lichterloh und Benjamin ja mal maximal ungünstig
„Ob ich hätte sagen sollen, dass ich ein Elefant bin? Nein, das ist bestimmt nicht so wichtig. Schließlich hab ich ihn ja auch nicht gefragt, ob er ein Mensch ist, nicht wahr?“ - Genau! Brandrat Lichterloh ist nämlich eigentlich ein Löwe
Dass Lichterloh Benjamin nicht kennt, verwundert ja eigentlich ein bisschen, aber es brennt halt nie im Zoo, deswegen vielleicht. Außerdem ergibt sich daraus ein sehr gelungener Dialog. Aber: Benjamin mag Fleisch nicht besonders? Dafür frisst er aber ganz schön oft Buletten…
Wenn man drei Mal auf Holz klopft, ist das ein Zeichen für „Kein Feuer“? Okay, wieder was dazugelernt. Falls das jemand hört, wie auf Holz geklopft wird
Benjamin kriegt das Tischtuch zum Rüssel schnäuzen und bläst wunderbar in seine Trompete
Und dann kommt es natürlich, wie es kommen muss: Es brennt. Ob das mit der Schule eine Anspielung auf „Hurra, hurra, die Schule brennt“ ist?
Nachdem die Dramatik in Folge 30 noch voll ausgekostet wurde, geht es hier mit der Rettung ruckzuck. Einen Chemikalienbrand mit Wasser zu löschen halte ich ja übrigens für keine so gute Idee…
Karla kommt angebraust und hat die BILD-Schlagzeile schon vor Augen: „Todesmutiger Elefantenfeuerwehrmann rettet 50 Kinder vor dem sicheren Tod!“ - So genau muss man es mit der Zahl ja nicht nehmen
Der Freud’sche Versprecher vom Bürgermeister ist herrlich - die Kinder, die froh sind, dass die Schule gebrannt hat
Es hat mich dann doch etwas überrascht, wie müde Benjamin davon ist, dass er am Ende als Held dasteht, finde ich schön gesagt.
„Vielleicht kann man die Schule mit der Goldmedaille wieder aufbauen“ - „Muss ja nicht sofort sein“ - Oh Otto
Selten: Am Ende ist nicht klar, wie lang Benjamin seinen Beruf noch ausübt. Normalerweise wird ja klargemacht, dass Benjamin wieder aufhört oder wie lange er noch macht, hier aber nicht. Mal was Anderes.
Ich finde die Folge ganz schwierig zu bewerten. Sie unterhält durchgängig gut, ich mag viele Dialoge, es gibt witzige Stellen und am Ende auch ein Feuer. Auf der anderen Seite verfehlt die Folge für mich lange Zeit den Titel. Der Erzähler sagt sogar zwischendurch, es sei ja voll leicht, Feuerwehrmann zu werden. Natürlich ist es witzig, wie die Feuerwehrmänner mit der ungewohnten Situation zurechtkommen müssen, aber dafür wird bezüglich des Berufs extrem viel Potential verschleudert. Zu drei Viertel der Folge hätte der Titel „Benjamin beim Spielmannszug“ besser gepasst. Deswegen stehe ich ein bisschen vor einem Dilemma, die Folge ist definitiv nicht schlecht, aber das, was ich mir vom Titel erhofft habe, streift sie nur für einige Minuten. Es hätte ja auch nicht permanent um Feuer gehen müssen, aber fast nur um die Blaskapelle? Dafür braucht’s den Feuerwehr-Hintergrund ja wohl nicht.
Ich ziehe einen Punkt dafür ab, lande somit aber immer noch bei einem sehr soliden „Gut“, was durchaus für Bibi reichen könnte.
7/10
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„Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt