Benjamin Blümchen 078 – Der kleine Hund
„Das wird ein Artikel, der treibt den Leuten die Tränen in die Augen! ‚Herrenloser Hund vom Elefanten gerettet‘, sensationell!“
„Aber ich habe Schnuffi gar nicht gerettet! Er war da einfach angebunden!“
„Hach, noch besser! ‚Gefesselter Hund von Elefant…‘“
„NEIN!“
Tatsächlich kenne ich im Bereich 76-100 doch recht viele Folgen oder ich habe sie zumindest ein Mal gehört, aber diese hier zählte bislang nicht dazu. Der Titel ist nicht sehr ansprechend, mich hat die Folge nie gereizt.
Wir starten mit einem – Zitat Erzähler – tiefsinnigen Gespräch zwischen Benjamin und Otto. Ja, sehr tiefsinnig. Und unnötig kindisch. Und mal wieder unnötig das Folgenthema vorwegnehmend.
Benjamins Einstellung zu Haustieren überrascht mich etwas, aber gut, er denkt halt sehr engstirnig („Die Leute sollen für Tiere in den Zoo kommen“). Nur, seit wann hält ein Zoo Hunde und Katzen?
Herr Tierlieb ist mal wieder krank. Hier musste ja leider auch ein Ersatz für Hermann Wagner gefunden werden, aber immerhin hat er den Zoodirektor viel länger gesprochen, als ich dachte, gefühlt wird die Rolle mittlerweile alle 10 Folgen umbesetzt.
Und dann ist die Wurzel allen Übels auch schon da und hört auf den ultra-kreativen Namen „Schnuffi“. Ganz knapp an Bello vorbei, ganz knapp…
Als Sabine dann auftaucht und sich verplappert, habe ich kurz überlegt, die Folge abzubrechen. Gut, ich finde eh, wenn einem als Handlung nur noch diese „Tier wird weggegeben“-Story einfällt, dann sollte man es lieber gleich lassen, aber man kann doch nicht schon im ersten Drittel die Karten so dermaßen offensichtlich auf den Tisch legen und Benjamin extra dumm machen! Hätte ich die Möglichkeit gehabt, ich hätte den Schreiberling an dieser Stelle nicht weiterschreiben lassen und das Skript geschreddert. Denn ganz ehrlich: So etwas ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt wird.
Noch dümmer wird es dann, als der Bürgermeister den Hundefänger alarmieren will. Benjamin kümmert sich doch bereits um den Hund! Was soll denn der Quatsch?
Dass Hunde im Zoo verboten sind, mutet vielleicht seltsam an, ergibt aber schon Sinn. Aber im Neustädter Zoo ist ja eh alles anders und die Tiere würden sich niemals fressen und so weiter…
Ein Hund würde aber mit Sicherheit nicht zu einem Löwen in den Käfig hüpfen, was für ein Quark.
Diese angedeutete Eifersuchtsgeschichte weckt Erinnerungen an Folge 72, muss nicht sein. Zum Glück wird das nicht weiter ausgeführt.
Wenigstens merken Benjamin und Otto mal, was für einen Stuss Karla immer schreibt
Dann finde ich die Folge für ein paar Minuten tatsächlich noch ganz okay. Abgesehen davon, dass ein Hundefänger sicherlich keinen Hund mitnimmt, der ein Zuhause hat, gefällt mir Benjamins Entschlossenheit. Wenn ihm etwas wirklich wichtig ist, dann kann er ziemlich energisch werden. Das mit dem „Aus dem Fenster halten“ und den Entschuldigungsbriefen ist sehr witzig
Auch das Gespräch zwischen Karla und dem Bürgermeister wertet die schwache Handlung wenigstens ein bisschen auf – der Bürgermeister mit seinen „Akten“, die Comichefte sind und Karla, die die Laute in den Sprechblasen nachmacht
Die Auflösung finde ich dann einfach nur unter aller Sau. Man überlegt im hohen Alter vorher, was mit dem Haustier passiert, wenn man mal nicht mehr ist oder sich nicht mehr kümmern kann. Aber Oma Putzke hat offensichtlich nur bis Sabine gedacht. Na mega.
Noch schrecklicher wird es dann, als die Neustädter wie bei Folge 46 zum schnellen Massenkauf von Tieren bewegt werden. Klar, es braucht nur einen Zeitungsartikel und schon ist das Tierheim leer. Logisch. Ich weiß, dass in Neustadt die Uhren etwas anders ticken, aber wenn es um Tiere geht, dann geht mir da immer die Hutschnur hoch, verantwortungslos und realitätsfern hoch 10.
Wenigstens ist Benjamins Trick mit der Hand des Bürgermeisters noch ganz nett, das sieht man nicht kommen, ansonsten halt wirklich eine sehr inhaltsleere, überwiegend belanglose und mit Fehlern und Dämlichkeiten übersäte Story, die die Auflösung auch viel zu früh vorwegnimmt. Der Hund nervt, die Folge hätte es echt nicht gebraucht. Drei, vier gute Sprüche sind dabei, das war’s. Bibi kommt mal wieder ran.
2/10
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„Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt