Elea Eluanda - Abenteuer in Frankreich (021)
Diese Folge fand ich immer großartig, aber ich höre sie eher selten, weil ich die Misere von Elea viel zu gut nachempfinden kann, und beim Hören an bestimmte Dinge erinnert werde. Der Titel klingt aber aufregend und der Klappentext hört sich gut an. Einzig das Cover gefällt mir nicht so.
Dass Elea am Anfang in der Buchhandlung liest, gefällt mir, aber Tante Lissys Einwand, sie könne auch etwas Besseres als einen Liebesroman lesen, teile ich. Zu hören, wie Elea sich über ihren Austauschplatz freut, ist schön und das Geplänkel mit Opi Kopi lockert die Szene sowieso auf.
Ravis Reaktion kann ich schon verstehen. Immerhin wird sie die halben Ferien nicht in Altenberg sein und seine Jungs sind auch nicht da. Dass Elea zickig reagiert, finde ich komisch, wo sie doch vor ein paar Folgen selbst sehr enttäuscht war, weil Ravi allein ins Ferienlager gefahren ist.
Die Idee, Ravi und Ezechiel beide darüber hinwegzutrösten, dass sie nicht mit nach Frankreich dürfen, indem Ezechiel sich als Ravis Tröstereule versucht, gefällt mir. Damit könnte man auch eine ganze Geschichte füllen.
Dass Elea in Altenberg weniger an ihre Behinderung denkt und auf der Reise so ihre Probleme hat, ist verständlich und ich finde wichtig, dass es angesprochen und auf ganz natürliche Weise eingewoben wird.
Der Empfang in Frankreich ist nicht gerade herzlich. Selbst wenn die Schwellen ein Problem darstellen, hätte man nicht so entsetzt aufschreien müssen. Kein Wunder, dass Elea nach Hause will!
Juliettes Reaktion ist aber noch schlimmer. Schulkinder haben ja wenigstens die Ausrede, dass sie den Austausch mitmachen müssen, aber dieser Austausch ist freiwillig. Es einfach an Elea auszulassen, dass sie schüchtern ist, macht sie nicht gerade sympathisch.
Dass die Akzente der Familie Oiseau so authentisch sind und auch oft einfach Französisch gesprochen wird, finde ich toll. Es ist einfach realistisch und man versteht ja auch alles.
Die Szene bei Ravi finde ich fantastisch. Zechy macht sich nur Sorgen um Elea und Ravi pennt nach zwei Liedzeilen von Zechy einfach wieder ein. Durch Zechys Abflug und Ravis überstürzten Aufbruch zur Vierten Welt wird es spannend.
Noch spannender wird es, als Elea Reißaus nimmt und im Regen und mit dem Rollstuhl auf eine vierspurige Landstraße gerät. Was da alles hätte passieren können! Zum Glück taucht Juliette auf, die sich beruhigt hat und Eleas Verschwinden bemerkt.
Den Umschwung von Juliette finde ich nicht zu plötzlich. Sie ist ja schon auf dem Weg, um sich mit Elea zu versöhnen, als sie Eleas Verschwinden bemerkt, und durch die Notsituation wird ihr sicher klar, was sie mit ihrem Verhalten angerichtet hat.
Als Elea gerettet ist, Juliette und sie sich anfreunden und Ezechiel bei ihnen in Frankreich auftaucht, steuern wir auf ein richtiges Happy End zu. Dass Tante Lissy den besorgten und verlassenen Ravi in den Arm nimmt und ihm sagt, Elea würde ihn fürchterlich vermissen, rechne ich ihr hoch an.
Das Wiedersehen in Altenberg mag ich, weil Elea klar wird, dass sie Ravi ganz schön links liegen gelassen hat. Die Aussage mit der Neuen finde ich gleichzeitig lustig und peinlich.
Insgesamt finde ich die Folge immer noch großartig. Sie ist spannend, unterhaltsam und greift ein wichtiges Thema auf. Man fühlt von Anfang bis Ende mit Elea mit und will, dass sich doch noch alles zum Guten wendet. Die Akzente und das Französisch klingen hervorragend und die Camargue kommt auch gut rüber.
Ein bisschen mehr Zechy bei Ravi hätte ich aber gern gehabt, und Elea ist ein bisschen ich-bezogen, als sie Ravi die Neuigkeiten mitteilt. Dafür, dass sie selbst so wütend war, als Ravi allein weggefahren ist, würde ich mir an dieser Stelle mehr Verständnis von ihr wünschen.
Fazit: 9 von 10 Punkten
PS:
Zitat von Janni: |
Madamme Carcas. Carcasse heißt auf französisch Tierleiche, geschlachtetes Tier. |
Carcasse gibt es aber als Nachnamen und es passt ja auch von der Bedeutung „Gerippe“ besser als Carcas ohne Bedeutung. Außerdem würde man Carcas mit stummem S aussprechen.
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Ich möchte bitte in Zukunft mit den Pronomen dey/denen angesprochen werden:
Beispielsätze:
Dey hat das Telefon abgehoben.
Ist das
deren Hund?
Ich bin
denen erst kürzlich begegnet.
Ich verstehe
dey so gut.