Ich hatte heute Zeit, da ich frei habe. Daher war es gleich heute dran.
Das brandneue Hörspiel habe ich mir heute erstmals angehört. Das Hörspiel hat eine Spielzeit von 2 Stunden und 40 Minuten. Die Buchvorlage von A. Marx wurde sehr gut in das Medium Hörspiel transferiert. Die Story war interessant, stets unterhaltsam und ab und zu spannend.
8 Punkte vergebe ich für den 225. Fall der drei ???
__________________ Nennen Sie mich einen Verschwörungstheoretiker, aber ich behaupte, dass Louis Armstrong nie auf dem Mond war!
Romeo und Julia treffen sich. Julia fragt Romeo: "Was machen wir heute Abend?"
Darauf antwortet Romeo: "Ich richte mich nach dir!"
Meine Güte, was ist das denn?! Das ist das mit Abstand furchtbarste Dialogbuch, das Minninger jemals geschrieben hat. Erst werden Mathilda und Titus gesiezt, dann plötzlich geduzt. Dann: wird aus "ein" ständig ein ´n. Was soll das? Die Dialoge sind schlimm, ein Gestammel und eine Wortwahl, ich komme mir eher vor wie bei der Ferienbande. Das Buch war doch außer "geknobelt" auch nicht so schlimm. Dann: Fehlende Anmerkung zu Geister-Canyon: Mehr als "Wir waren doch schonmal in Arizona" kommt dabei nicht rum. Anstatt "Nächster Halt Deep Spring" erzählt uns - im wahrsten Sinne des Wortes - "Schlafwagen-Milberg" - sinngemäß "Eine Ansage kündigt den nächsten Halt Deep Spring" an. Ansonsten gibt es viel Rauschen und eine Nachtszene, die auch am Tag spielen könnte. Und das alles in den ersten ZEHN Minuten. Das wird lustig!
...und eine Nachtszene, die auch am Tag spielen könnte...
Ich las gerade NACKTszene und das hat jetzt einen unfreiwilligen Gedankengang über solche Szenen in Hörspielen und deren Sinn oder Unsinn in Gang gesetzt... 🤣
Ich bin beim dritten Teil und sage mal so viel: Witzig, wie man die Cliffhanger zwischen den CDs so dermaßen schlecht gesetzt hat, dass direkt der Beginn der nächsten Folge ein Höhepunkt ist, aber nicht die Szenen, mit denen Teil 1 und 2 enden
Bislang nehme ich Kurs auf 8 Punkte. Allerdings lese ich parallel ein wenig im Buch mit und ich schätze, im letzten Drittel geht Minninger wie immer die Laufzeit aus, denn ich komm nach dem zweiten Teil nicht bei 66 % des Buches raus…
__________________ „Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt
Ich bin durch und möchte auch ein paar Cents dalassen:
Folge 225 fühlt sich grob gesagt wie ein Experiment an - schaut mal her, das kommt raus, wenn wir ein reguläres Buch nahezu ungekürzt vertonen. Bobs kleiner Handlungsstrang im letzten Drittel fehlt, man muss aber dazu sagen, dass ich diese Kürzung durchaus verstehe, weil die Szene in der Tat die Handlung in diesem Moment nicht vorantreibt, bzw. sogar unnötig ausbremst und sie schon im Buch einfach schlecht platziert wurde. Ein Detail der Auflösung fällt im Hörspiel hinten runter, das man sich selbst erschließen muss, aber das ist okay, das kriegt man hin.
Ansonsten scheint es aber keine wirklich großflächigen Kürzungen gegeben zu haben und oh Wunder - es funktioniert doch gar nicht so schlecht. Die Geschichte bekommt viel Zeit, um sich zu entfalten, sie driftet aber nicht in ellenlange DDF-Trialoge ab, manche Spannungspunkte sind auch echt gar nicht schlecht umgesetzt, die Sprecher überzeugen (Tim Mälzer ist erwartungsgemäß schwächstes Glied der Kette, wenn man das Buch liest, passt er allerdings gar nicht so schlecht auf die Rolle), die Spielfreude ist da, die Atmosphäre unterm Strich auch. Natürlich wäre gerade bei den Szenen, in denen die Puppen im Vordergrund stehen, mehr gegangen und gerade bei der Coverszene hatte ich ein bisschen auf Abweichung von der Vorlage gehofft, weil Marx das aus meiner Sicht nicht sehr plausibel aufgelöst hat, aber okay… letztlich spielte es ja keine so große Rolle.
Alles in allem war es für 3 Stunden erstaunlich kurzweilig. Jeder der Detektive bekommt seine Momente, auch wenn Bob mit Justus und Peter nicht ganz mithalten kann und selbst bei Rohrbeck und Fröhlich fand ich die Performance erstaunlich stabil, nicht so overacted, insgesamt ernsthafter und harmonischer als zuletzt immer wieder.
Für jedes Buch muss ich das selbstverständlich nicht haben, so eine Folge wie Legende der Gaukler auf 3 Stunden ausgewalzt wäre ein absoluter Albtraum, beim Adventskalender spürte man auch überdeutlich, dass es kürzer gegangen wäre, aber hier hat man im Grunde alles: Einen zur Serie passenden Fall, kantige Figuren, von denen jede einen definierten Sinn hat, keine wilden Experimente, ein gelungen aufgezogener Whodunit, gut gestreute falsche Fährten - nur die Cliffhanger sind halt wirklich schlecht gesetzt, was aber im Streaming kaum ins Gewicht fallen dürfte. Auch die „Zweite Chance“-Geschichte, die mir in der Buchvorlage nicht gefallen hatte, ist hier zwar immer noch dabei, wird aber nicht zu sehr ausgewalzt und geht unterm Strich in Ordnung.
Ja, sicher hätte man auch die 225 eine Stunde kürzer erzählen können, aber es fühlte sich nicht so an, als müsste man den Plot künstlich in die Länge ziehen. Es wurde sich halt durch ein Buch gearbeitet, das bereits recht wenig Füllmaterial enthält und daher klappt es auch, es war schlichtweg die richtige Vorlage dafür. Mit Folge 226 hätte das nicht funktioniert und mit vielen anderen Büchern auch nicht. Alle relevanten Figuren bekommen ihre Sprecher (huhu, Kiddinx, guckt mal!) und es fühlte sich nichts total steril an.
Ich bin einfach zufrieden. Nicht über alle Maßen begeistert, aber zufrieden. Auf der Länge vielleicht eine der rundesten Sachen der Serie. 8/10
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Da ist sie also. Die Folge 225 über die so viel spekuliert wurde und Verwunderung über das Buch und die Laufzeit ausgelöst hat. Ich habe die Folge in zwei Teilen gehört und bin extrem verwundert. Europa kann es ja scheinbar doch.
Die Folge bietet natürlich keinen spektakulären, aufgeblähten Fall wie die vorherigen Jubiläen, überzeugt dafür mit einer verwinkelten, durchdachten Geschichte. Es gelingt ihr, dass man als Zuhörer miträtseln und kombinieren kann und ich war geneigt öfters an eine falsche Fährte zu glauben. Das Setting auf der Farm hat für die Atmosphäre sehr gut gepasst und auch, dass man eine "emotionale" Bindung zu dem Auftraggeber hat. Ebenso empfand ich es toll, das Bob und Peter als Team agieren konnten und Justus alleine oder mit Trisha unterwegs war. Das hat die Stimmung sehr gut gelockert.
Die Folge hat mich sehr überzeugt. Ich würde fast vermuten, es liegt daran, dass hier nicht groß gekürzt werden musste und somit das übliche, nicht funktionierende Muster (holpriger Anfang, zäher langer Mittelteil und viel zu kurzer Schluss) der Skripte übergangen werden konnte. Es wird sich Zeit gelassen die Charaktere kennenzulernen. Sie haben Ecken und Kanten, sind nicht nur glatt und man fühlt mit ihnen. Trisha als neue Figur ist natürlich nicht nur liebreizend, dafür aber nahbar und normal. Das Ende hat mir auch sehr gefallen, weil eben nicht der einfache Weg gegangen wurde. Überhaupt kamen mir die 3 Stunden Laufzeit sehr kurz vor, was definitiv etwas Besonderes für ein ???-Hörspiel ist. Es passiert immer etwas und eine unterschwellige Bedrohung schwimmt von Anfang an mit.
Sprechertechnisch wurde hier sehr schön besetzt. Die O'Ryan Brüder sind stimmlich sehr gut getroffen und schon ähnlich der früheren Stimmen, die ich im Kopf habe. Anna Carlsson als Trisha ist super, auch wenn ich sie oft kaum erkannt habe. Ihre Stimme hat sich deutlich verändert. Der Rest spielt routiniert gut, einzig Tim Mälzer fällt (wie erwartet) raus und kann seine Figur nur ablesend spielen. Das Gehalt hätte man wirklich in eine andere Promi-Stimme investieren können, wenn es schon einer sein musste.
Es reicht nicht, um meine geliebte Toteninsel vom 10er Tron zu stoßen, aber eine dicke 9/10 ist hier für mich drin. Nach extrem langer Zeit mal wieder eine Umsetzung, die sich auch nach den drei ??? anfühlt.
Ich hoffe, mir ist eine inhaltliche Gegendarstellung bezüglich der Geschichte erlaubt
Mögliche Spoiler
Ich finde es nicht normal, seinen eigenen Partner mit der Waffe zu bedrohen und ihm den Rücken zu kehren, weil er sie vor einem drogensüchtigen Psychokriminellen beschützen wollte, der ihr bereits etwas angetan hat und dann besagten Straftäter VORAUSEILEND in Schutz zu nehmen. Ich finde es auch nicht moralisch, einen auf gesetzestreue Polizistin zu machen, sich diese Stelle aber durch Lügen erschlichen zu haben, um von der eigenen Untauglichkeit abzulenken. Wird auch unter echten Polizisten nicht gern gesehen, wie ich zufällig weiß... Das normalste an der Geschichte ist tatsächlich, dass Kenneth Tricia nicht mehr heiratet; allerdings sollte ER das unter den gegebenen Umständen nicht mehr wollen, weil so eine Person offensichtlich innerlich kalt wie Eis ist und für niemanden etwas anderes als eine toxische Beziehung bereithalten kann. Er kann also froh sein, sie los zu werden
Und der liebe knuddelige Entführer, der ja keine Drogen mehr nimmt, welch eine sympathische Figur! Marx mag solche Leute, gab's vor kurzem auch erst im Wald der Gefahren. Auf seinen eigenen Ex-Stalker so abzugehen, hat schon nicht nur mehr etwas von Stockholm-Syndrom, das IST ein Stockholm-Syndrom in Reinform. Eine weitere von Tricias nicht ganz so normalen Eigenschaften. Wie nett von Marx, dass er Patrick und Kenneth zurückholt, nur um Kenneth dann mal so richtig in Grund und Boden zu schreiben, völlig entgegen seinem bisherigen Auftreten. Ich weiß gar nicht, warum André Marx' Bücher mir oft so unsympathisch sind
Zum Glück bin ich nicht ganz allein mit meiner Meinung, auch wenn Marx' Folgen aus Mangel an Alternativen (zu wenig neue und gute Autoren) ja leider immer als etwas angeblich Gutes herhalten müssen
(Bis auf die handvoll, die tatsächlich ganz gut sind wie Nacht in Angst oder Spur des Spielers... vielleicht, weil er da mal KEINE Figuren verhunzt?)
Daher mal ein paar passende Zitate aus kritischen Amazon-Rezensionen:
Zitat:
Sind das überhaupt noch die drei Fragezeichen?
Zitat:
Nach einem gutem Beginn auf CD1, der einen hoffungsvoll auf diese Jubiläumsfolge blicken lässt, handeln die anderen beiden CDs eigentlich nur noch von Streitereien von Kenneth und Tricia sowie ein paar Intrigen aus dem kleinem Örtchen, d.h. die drei ??? werden zu Randfiguren in diesem Vorstadtdrama.
Zitat:
Man muss schon sagen, dass den Machern und den Autoren seit einiger Zeit nicht mehr viel einfällt, außer vielleicht ständig alte Figuren wieder auszukramen und Geschichten neu zu verpacken.
Zitat:
Gibt es den wirklich keine Autoren mehr, die spannende Geschichten schreiben können?
Zitat:
Fazit: Es kann nur zukünftig nur besser werden, weil schlechtere Folgen kann ich mir kaum noch vorstellen.
PS: Nein, ich selbst schreibe keine Rezensionen auf Amazon
Diese entsprechen nur meinem Eindruck von der Geschichte.
Ich möchte auch mit niemandem wieder eine Diskussion über seine/ihre Rezension anfangen, also hoffe ich mal, dass man meine Gedanken dazu auch einfach mal so akzeptieren kann, als meine Sichtweise
Der Titel klingt wirklich gut und auch der Klappentext spricht mich an. Das Cover finde ich vom Motiv her gut, vom Stil her aber nicht so gelungen. Die Idee, alte Bekannte für eine Jubiläumsfolge zurückzubringen, finde ich toll und dass es Patrick und Kenneth sind, ist natürlich ein echter Knaller. Immerhin waren die beiden in den frühen Folgen prägende Nebenfiguren der Serie.
Die Folge selbst beginnt sehr gemütlich mit dem Saubermachen in der Zentrale und das Geplänkel zwischen Justus, Peter und Bob entlockt mir schon mal die ersten Lacher. Die drei kommen dann über die kleinen Rätsel auch schnell auf Patrick und Kenneth, ich hatte schon befürchtet, dass das länger dauert. Dass Tante Mathilda mit drinsteckt, ist natürlich keine Überraschung, aber es ist total süß.
Dass auf „Feuriges Auge“ verwiesen wird, gefällt mir auch und danach wird auch noch der Kirschkuchen von Tante Mathilda ins Spiel gebracht. Das erwarte ich von einer Jubiläumsfolge! Schön, dass Peter, Justus und Bob auch direkt dabei sind, als Kenneth sie um Hilfe bei den Vorbereitungen für die Hochzeit bittet. Ich finde auch, dass die drei sich mal für die viele Hilfe von Kenneth und Patrick revanchieren können.
Und dann erzählt Kenneth von seiner seltsamen Begegnung auf der Farm. Das ist zwar erstmal nichts Wildes, aber die Jungs haben damit einen neuen Fall. Bezüglich des Zeitsprungs hatte ich zuerst Bedenken, drei Monate sind schon lang, aber ich finde den Übergang zur Zugfahrt sehr gelungen. Als die drei dann ankommen und auf dem Bahnhof niemand ist, wird es spannend. Dank Peters gutem Auge kommen dann auch die Puppen ins Spiel.
Peters Begeisterung über das Maisfestival ist echt herrlich, ich liebe seinen trockenen Humor! Dass Justus vorschlägt, zur Farm zu laufen, Peter aber ein Taxi nehmen will und keine Lust hat, sich sportlich zu betätigen, ist allerdings sehr untypisch. Die Szenen mit Tricia und Chief Householder sind mir ein bisschen zu lang geraten, die wirken sehr undynamisch, auch als es zur Sache geht und Justus, Peter und Bob fast verhaftet werden.
Was auffällt, ist, dass Justus in dieser Folge so geschwollen redet wie lange nicht mehr. Stroboskopischer Lichteffekt, Individuum, Peters Persönlichkeitsstruktur, erinnert sehr an die Klassiker! Dass Tricia nichts von dem Gespenst erfahren darf, bringt natürlich etwas zusätzliche Spannung rein, weil die Jungs sich dadurch heimlich umsehen müssen. Wenig später darf Peter dann im Labyrinth rumklettern und bringt mich mit dem trockenen Kommentar über das DJ-Pult wieder zum Lachen.
Danach verwirrt er mich aber wieder, weil er schon wieder nicht laufen will. Wurde das nur eingebaut, damit sie zurück zur Farm laufen und angeschossen werden können? Die Puppen in der Scheune sind in etwa so spektakulär wie auf dem Cover, aber auf Peter und Tricia haben sie zumindest eine durchschlagende Wirkung. Übrigens toll, dass es Peter ist, der erkennt, dass das Hochzeitspaar am Hals aufgehängt ist.
Als der alte Fall von Tricia erwähnt wird, gibt das dem neuen Fall um die Maispuppen eine neue Facette. Tricia wird dadurch noch dreidimensionaler. Dass Peter und Bob nach dem Gespräch im Diner allein losziehen zum Haus von Johnson, gefällt mir auch sehr. Es muss nicht immer Justus sein, der solche Aktionen anführt. Es wird dann ja auch sehr spannend, als die beiden sich verstecken müssen. Die Aufregung ist sehr gut gespielt von Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich.
Der Twist, dass Johnson wegen guter Führung vorzeitig aus der Haft entlassen wurde, ist eigentlich gar kein Twist. Das ist so ziemlich die einfachste und lahmste Erklärung für seine Anwesenheit in Deep Spring. Peter Shaw, der Paartherapeut, ist aber wieder klasse, sowas in der Art dachte ich auch, kurz bevor Justus es viel treffender formuliert hat. Aber Peter ist ja immerhin der Einzige, der von den dreien noch eine feste Beziehung hat, mit wem auch immer…
Dass Tricia Kenneth festnimmt, ist eine echte Überraschung, und ich liebe die Szene! Sie ist da total Badass und sie hat natürlich auch recht. Kenneth kann nicht einfach losziehen, einen Mann verprügeln und dann erwarten, dass sie das schweigend abnickt. Die Trennung, die hoffentlich nur vorläufig ist, schließt das dann perfekt ab und steigert die Spannung nach der Festnahme nochmal.
Dass Johnson nicht derjenige ist, der Trigger entführt und die Puppen platziert hat, glaube ich ihm. Das wäre erstens zu vorhersehbar und zweitens geht die Folge zum Zeitpunkt des Gesprächs ja auch noch eine ganze Weile. Dass sie dann auf Nigels Spur kommen und ganz viele Fotos von ihr bei ihm finden, ist zuerst eine Riesenenttäuschung, weil ich ihn wegen der Blumen schon in Verdacht hatte.
Aber zum Glück kommt dann das mit der Torte. Peter gefällt mir in diesen Szenen auch sehr gut. Dass er es ist, der Nigel sofort als Psychopathen und Stalker brandmarkt, verstehe ich nach dem Dilemma in „Fremder Freund“, allerdings hätte er auch direkt auf das, was damals passiert ist, Bezug nehmen können, anstatt irgendwelche Krimis vorzuschieben. Am Telefon drückt Peter sich aber etwas unglücklich aus…
Aber schön, dass Peter etwas auf sich gestellt ist und sowohl Justus als auch Bob nirgends finden kann. Justus taucht ja wenigstens wieder auf, aber die Frage bleibt, warum Peter den Zettel, den er hinterlassen hat, nicht gefunden hat. Bobs Verschwinden treibt die Spannung natürlich auch nochmal in die Höhe. Ich glaube mal nicht, dass e mal wieder was auf den Kopf gekriegt und sein Gedächtnis verloren hat.
Dass Tricia Epilepsie hat, kommt für mich völlig überraschend. Ich hatte an Krebs oder etwas anderes Tödliches gedacht, aber das hier gefällt mir besser – und es ergibt vor allem Sinn: die stroboskopischen Effekte, die Ruhestörungen, der Einbruch und der sensible Hund. Das habe ich zwar alles als Indizien wahrgenommen, hätte sie aber nie richtig zugeordnet. Super gemacht!
Es fügt sich dann wirklich alles schön zusammen. Der Gedanke, dass Katee die Täterin ist, war für mich zwar irgendwie cooler, aber Murray ist natürlich eine logische Wahl. Auf die ich aber trotzdem nicht vorher gekommen bin. Seine Mutter macht Justus, Peter und Tricia ja erstmal einen Strich durch die Rechnung, aber nach dem Fragezeichen im Sand gibt es kein Halten mehr. Ein so altes Element braucht man in einer Jubiläumsfolge! Und dann wird es auch noch von Peter entdeckt…
Dass Johnson zur Rettung kommt, finde ich schön. Man kann sich natürlich darüber streiten, wie glaubwürdig es ist, dass er zuerst allen droht und sich dann doch entscheidet, sich auf die Seite der Polizei zu stellen, aber die Szene zwischendurch, in der er die Schuld von sich weist, lässt es nicht zu plötzlich wirken. Außerdem liefert er ein gutes Motiv: Als jemand, der auf Bewährung draußen ist, kann er wirklich gut eine Verbündete bei der Polizei gebrauchen!
Und dann kommt endlich Patrick! Schön, dass man nicht auf ihn verzichtet hat! Es wäre sehr traurig gewesen, wenn er in Irland geblieben oder nach der Nachricht von Tricia sofort wieder zurückgeflogen wäre. Immerhin ist Kenneth sein Bruder. Dass keiner auf die Idee kommt, Bob zu befreien, ist ganz witzig, perfekt geendet wäre die Szene, wenn Peter ihn mit seinem Dietrichset befreit hätte.
Die Entscheidung von Kenneth und Tricia, zusammenzubleiben und dennoch noch nicht zu heiraten, finde ich sehr vernünftig. Endlich mal ein Paar, das wegen romantischen Gefühlen nicht die Köpfe ausschaltet! Die Feier wird zwar nur angerissen, aber die Atmosphäre ist schön ausgelassen. Dass Justus, Peter und Bob am Ende Square Dance tanzen, ist ein letzter kleiner Lacher. Da zieht Peter Justus einfach auf die Tanzfläche, super!
Insgesamt ist diese Folge wirklich viel, viel besser als ich erwartet habe! Ich habe mich von Anfang bis Ende unterhalten gefühlt und das ist bei 180 Minuten schon bemerkenswert. Man merkt die Überlänge zwar, weil alles etwas entschleunigter abläuft und es auch viel mehr Nebensächlichkeiten reingeschafft haben, aber abgesehen von ein, zwei Szenen wirkt sich das nicht negativ aus.
Man merkt einfach, dass man hier nichts aufgeblasen hat, sondern nur mehr aus dem Buch übernommen wurde. Der Fall ist spannend und hält einige Wendungen und Überraschungen bereit. Sowohl mit dem Verlauf, als auch mit der Auflösung bin ich sehr zufrieden. Gerade das mit der Epilepsie habe ich wirklich nicht kommen sehen und das, obwohl es ja einige Hinweise darauf gab.
Was ich aber am besten finde, ist, dass sich das Hörspiel wirklich wie eine Jubiläumsfolge anfühlt. Durch Kenneth hat man nicht nur einen alten Bekannte reingebracht, der die Serie wirklich mitgeprägt hat, sondern ihn auch sehr sinnvoll in die Geschichte eingewoben. Dazu kommen kleine Details wie das Fragezeichen im Sand oder der Kirschkuchen, der zu Beginn gegessen wird.
Zu den Charakteren habe ich ein paar Anmerkungen. Justus redet für meine Begriffe viel geschwollener als in den letzten Folgen und das erinnert nicht nur an die Klassiker, sondern passt auch hervorragend rein. Kenneth bekommt nach all den Jahren nochmal mehr Profil, ohne dass man das Gefühl, hat sein Charakter würde dadurch irgendwie entstellt. Auch wenn ich sehr schockiert war, dass er rotblonde Haare hat. Aber das ist meine Sache.
Was Peter angeht, bin ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden. Er beteiligt sich sehr aktiv an den Ermittlungen und ihm fallen viele Dinge auf wie die Marke der Sneakers und das in den Sand gemalte Fragezeichen von Bob. In der Konfrontation mit Nigel reagiert er zudem sehr besonnen. Allerdings habe ich mich doch gewundert, dass er zweimal so sehr gegen das Laufen ist. Ich dachte, da kommt noch was, aber es wurde nicht nochmal aufgegriffen.
Ansonsten ist Tricia ein sehr gelungener Charakter. Sie wird nicht nur ausgezeichnet von Anna Carlsson verkörpert, sondern hat auch einfach Profil. Die anderen Charaktere sind auf keinen Fall blasse Schablonen, können allerdings nicht mit ihr mithalten. Ich habe sie lange Zeit verdächtigt, in diesem Fall die Böse zu sein, habe es aber ehrlich nicht gehofft und das nicht nur wegen Kenneth.
Die Sprecher*innen leisten überwiegend gute Arbeit. Jens Wawrczeck ist natürlich sowieso fantastisch, aber auch Oliver Rohrbeck und Andreas Fröhlich gefallen mir in ihren Rollen nach wie vor gut. Mit den neuen Stimmen von Kenneth und Patrick bin ich zufrieden, aber sie sind hier auch einfach in einem ganz anderen Kontext zu hören, da fällt es nicht so auf, dass sie anders klingen.
Enttäuscht bin ich von Svantje Wascher. Ihre Stimme ist eine der ausdrucksstärksten und schönsten Deutschland, aber in diesem Hörspiel geht sie völlig unter. Ich habe es während des Hörens sogar vergessen, dass sie dabei war, und mir ist es erst beim abschließenden Blick in die Sprecherliste wieder eingefallen. Tim Mälzer war auch definitiv keine gute Wahl als Sprecher.
Was ich auch noch ansprechen möchte, ist die Atmosphäre. Normalerweise habe ich mit Settings in Wüstenregionen oft Probleme, aber hier fand ich die Stimmung durchweg sehr gelungen. Allerdings hätte die Geräuschkulisse an einigen Stellen ein bisschen reicher ausfallen können. Aber alles in allem ist das eine wirklich tolle Folge und meinetwegen kann man ab jetzt jede 25er-Folge so umsetzen.
Ich finde es nicht normal, seinen eigenen Partner mit der Waffe zu bedrohen und ihm den Rücken zu kehren, weil er sie vor einem drogensüchtigen Psychokriminellen beschützen wollte, der ihr bereits etwas angetan hat und dann besagten Straftäter VORAUSEILEND in Schutz zu nehmen. […] Das normalste an der Geschichte ist tatsächlich, dass Kenneth Tricia nicht mehr heiratet; allerdings sollte ER das unter den gegebenen Umständen nicht mehr wollen, weil so eine Person offensichtlich innerlich kalt wie Eis ist und für niemanden etwas anderes als eine toxische Beziehung bereithalten kann. Er kann also froh sein, sie los zu werden
Und ich dachte immer, ICH hätte zu viel TKKG gehört…
__________________ „Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
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B&T 20 - Mami siegt
Hab die Folge am WE gehört, fand sie solide. War mir nen bisschen zu lang, aber für die Länge wars dann doch ganz gut umgesetzt. Kenne ja das Buch nicht, aber ich hatte echt Schlimmeres befürchtet. Bob kam mir gegen Ende dann etwas zu kurz, hätt gern was über seine Gefangenschaft gehört.
Das mit Bob kann ich aus der Fan-Perspektive verstehen, allerdings besteht die Spannung der Situation für mich darin, dass man überhaupt nicht weiß, wo Bob gerade ist. Wenn man wüsste, dass er gefangengenommen worden wäre, wäre die Spannung deutlich geringer.
Ist sowieso die endgültig letzte Marx-Folge, die ich mir angetan habe. Versprochen.
Ich nehme dich beim Wort.
Spoiler
Übrigens: Die Reaktion, die Tricia hier zeigt, unterstütze ich mittlerweile zu 100 %. Sie ist nicht (nur) fürs Drama geschrieben worden, sondern sie baut hervorragend auf dem Eindruck auf, den ich in den Klassikern von Kenneth und Patrick gewinne: Herzensgute, hilfsbereite Männer, die aber auch Gewalt nicht abgeneigt sind, wenn sie es für richtig erachten. Sehr passend dazu auch einer der ersten Sätze von Patrick am Ende: "Soll ich ihn für euch vermöbeln?". Das gibt mir so massive Phantomsee-Vibes, wo das die erstbeste Lösung ist, mit Java-Jim umzugehen. Also keineswegs völlig out of character und dazu kommt noch, dass sich Menschen über die Jahre hinweg entwickeln, in jede denkbare Richtung. Da die Iren ja sogar noch aus der Zeit stammen, als die Detektive noch Kinder waren, kommt das hier noch viel besser rüber als zB bei Charakteren wie Clarissa Franklin, die die drei ??? erstmals treffen, als sie bereits selber Auto fahren.
Der Zweck heiligt nicht die Mittel. Die Szene ist nicht: "Johnson greift Tricia an und Kenneth geht dazwischen und schlägt Johnson, damit er von Tricia ablässt", sie ist "Kenneth hat eine VERMUTUNG, die er nicht beweisen kann, fährt sofort hoch, fährt emotional aufgeladen zu Johnson, fragt auch dort nicht nach, sondern geht direkt auf ihn los". Das ist nichts Anderes als Selbstjustiz. Tricias Handeln hat in dieser Szene nichts mit Eiseskälte zu tun, sondern ist einfach nur logisch. Sie müsste ansonsten Die drei ???, Katee und Johnson dazu drängen, nichts zu sagen. So wie er in dieser Szene extrem handelt, nimmt sie sich heraus, dasselbe zu tun, um ihn zu stoppen und ihm gleichzeitig zu zeigen, dass das nicht der Typ Mann ist, den sie heiraten will - was völlig verständlich ist. Sie schützt Kenneth damit vor sich selbst und sie schützt jemanden, dessen Schuld in diesem Fall zu diesem Zeitpunkt nicht eindeutig bewiesen ist. "Im Zweifel für den Angeklagten" gilt nicht ohne Grund. In diesem Moment dürfen weder die Vergangenheit noch ihre Beziehung zu den einzelnen Personen irgendeine Rolle spielen. Wenn du in exakt derselben Situation wie Kenneth handeln würdest, dann landest du früher oder später im Knast. Und zwar zu Recht. Wenn ich so drüber nachdenke, dann entsteht die Szene sogar folgerichtig daraus, dass Tricia und Kenneth ihre Hochzeit planen, obwohl sie noch nicht allzu viel Zeit miteinander verbracht haben und beide noch etwas übereinander lernen sollten. Keine Frau braucht einen Beschützer, der beim kleinsten Verdacht sofort losprescht und das Recht in die eigene Faust nimmt. In solchen Extremsituationen haben romantische Gefühle keinen Platz und sollten einen nicht davon abhalten, das einzig Vernünftige zu tun und eine Prügelei zu unterbinden.
Tricias Lüge über ihren Gesundheitszustand steht auf einem ganz anderen Blatt und hat damit nichts zu tun.
Zusammengefasst kann ich total verstehen, warum Marx diese Szene so geschrieben hat, weil sie zur Charakterisierung der Iren passt, weil sie ein folgerichtiger Schlüsselmoment ist und weil die genaue Inszenierung der Szene Tricias Handeln rechtfertigt - aber nicht das von Kenneth. Wenn man in dieser Situation auf Kenneths Seite steht, dann erwartet man vermutlich auch, dass die eigene Familie es unterstützt, wenn man jemanden umbringt. Nee sorry, es gibt für alles eine Grenze.
@Mikosch373 Das ist das Problem bei Bobs Gefangenschaftsszene. Sie wird im Buch erzählt, nachdem Justus und Tricia bereits den Namen des Täters ausgesprochen haben und dient damit nur als Füllmaterial, das die Geschichte in diesem Moment nicht mehr voranbringt oder wirklich bereichert. Hat Marx dramaturgisch schlecht eingeflochten und Minninger hat den Fehler tatsächlich ausgemerzt.
__________________ „Vorsicht, Benjamin! Herr Schmeichler will dir schmeicheln!“
BeBl 63 - Der Computer
„Ich find die Idee gar nicht schlecht, Vater!“
„Gar nicht schlecht ist noch lange nicht gut. Du musst endlich einmal lernen, deine Meinung klar kundzutun!“
„Eben hat er sie noch ... kundgetan.“
„Ja, Herr Graf! Alex war sogar begeistert!“
B&T 20 - Mami siegt
(Bis auf die handvoll, die tatsächlich ganz gut sind wie Nacht in Angst oder Spur des Spielers... vielleicht, weil er da mal KEINE Figuren verhunzt?)
